Allgemeine Informationen
Sicherlich haben Sie sich schon intensiv mit der Haltung, Pflege und Erziehung Ihres
Familienzuwachses beschäftigt, und sicherlich haben Sie sich schon einige Bücher zugelegt oder ausgeliehen und auch schon durchgesehen. Lesen Sie sie in Ruhe und mit Bedacht durch, auch wenn dieser
nächste nicht Ihr erster Hund wird: einiges hat sich in der Erkenntnis bezüglich Hundeerziehung geändert, einiges haben Sie vielleicht auch vergessen.
Ein mahnendes Wort sei vorweg noch an alle potentiellen Hundebesitzer zum Thema Hundekauf gerichtet: Für jede Rasse gibt es einen Zuchtverband, der gewisse Kriterien bei Züchtern,
Zuchtstätten, Zuchthunden und Welpenaufzucht überprüft. Es gibt auch Züchter, die keinem Verband angehören. Ihnen ist natürlich weniger Information über einzelne Zuchttiere zugänglich als einem
Züchter, hinter dem ein Verein und eine gut informierte Zuchtleitung steht. Massenzüchter, die verschiedene, in Mode gekommene Rassen "züchten", besser vermehren, sind nicht an der Verbesserung einer
Rasse und den Hunden interessiert sondern nur an dem Geld, das die Käufer bezahlen. Zuchttiere und Welpen sind in Zwingern auf dem Gelände gehalten. Hundehändler kaufen Welpen auf, z. T. in
osteuropäischen Ländern, und verkaufen sie weiter. Sie können nichts über die Elterntiere sagen und wissen in den seltensten Fällen etwas über die Eigenheiten der jeweiligen Rasse. Diese Welpen sind
bedauernswerte Kreaturen.
Ein dringender Appell an jeden, der einen Hund zu sich in die Familie nehmen möchte: Kaufen Sie nicht bei einem dubiosen Züchter oder einem Händler, auch wenn der Hund dort vielleicht ein paar
hundert Euro billiger sein sollte. Die Tiere dort sind gesundheitlich wesentlich instabiler und oft psychisch geschädigt. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Hund aus einer solchen Stätte innerhalb
der ersten Woche bei seinem neuen Besitzer körperlich rapide abbaut und stirbt. Sie sollten bei einem solchen Züchter oder Händler auch nicht aus Mitleid mit den Hunden kaufen, nach dem Motto:
"wenigstens einen aus dem Unglück retten und ihm helfen". Das ist der verkehrte Weg, denn so unterstützen Sie den Verkäufer. Solange er seine Hunde verkaufen kann, macht er weiter. Erst, wenn es sich
nicht mehr rentiert, wenn er auf seinen Welpen "sitzen bleibt", wird er seinen Betrieb einstellen. Hundehändler kaufen auch Welpen auf aus Massenzuchtstätten, in denen die Mutterhündinnen in kleinen
Zwingern gehalten werden, nie ausgeführt werden und nie in den Genuss kommen, ein Teil einer Familie, eines geschlossenen Rudels sein zu dürfen. Nachdem sie Wurf für Wurf aufgezogen haben, werden sie
entsorgt. Geben Sie sich keiner Illusion hin, solch eine "ausgediente" Zuchthündin bekommt kein Gnadenbrot und keinen warmen Schlafplatz an der Seite ihres Züchters.
Woher bekommen Sie Ihren Hund?
Hoffentlich von einem seriösen Züchter und nicht von einem Hundehändler oder
Massenzüchter! Zoohandlungen ist es Gott sei Dank mittlerweile verboten, Hundekinder in kleinen Käfigen auszustellen und über die Ladentheke zu verkaufen.
Vergessen Sie nicht, dass Ihr Hund die nächsten zehn bis 15 Jahre bei Ihnen im Haus wohnt, vielleicht das Schlafzimmer mit Ihnen teilt und mit Ihren kleinen oder größeren Kindern spielt.
Stellen Sie höchste Ansprüche an den Züchter, fahren Sie möglichst mehrmals dort hin und begutachten Sie die Welpen und die Mutterhündin. Wie sind sie gehalten, welche Reize haben sie erfahren,
können sie ins Freie hinaus, wie werden sie gefüttert, wie verhalten sie sich gegenüber dem Züchter? Kann Ihnen der Züchter alles über die Rasse und ihre Eigenheiten sagen? Was kann er Ihnen über den
Vaterrüden sagen, nach welchen Kriterien hat er ihn ausgewählt? Was kann er zu den einzelnen Welpen sagen? Wie ist das Umfeld allgemein, zeigen sich die Welpen neugierig und aufgeschlossen oder eher
zurückhaltend? Toben und spielen sie herum oder machen sie eher einen desinteressierten Eindruck? Zu diesem Punkt muss man natürlich sagen, dass die Welpen relativ lange Ruhephasen haben, in denen
sie tief schlafen.
Im Deutschen PON-Club (DPC) hat ein Züchter eine oder auch zwei Zuchthündinnen, die ebenso ein Teil der Familie sind, wie es Ihr PON einmal werden soll. Kein Zwinger im Garten, keine
Welpenaufzucht in der Garage oder in einem reizarmen, abgelegenen oder gar dunklen Kellerraum. In der Wohnung mit großem Auslauf in den Garten, wo die Kleinen nach Herzenslust toben können, werden
sie die ersten neun Wochen verbringen. Die Züchter werden jährlich geschult, Erstzüchter werden besonders betreut durch Patenzüchter. Jeder Wurf wird mehrmals durch einen Zuchtwart besucht und die
Eindrücke in einem Bericht festgehalten. Selbstverständlich ist eine regelmäßige Entwurmung, die mindestens viermal beim Züchter durchgeführt wurde. Alle Welpen sind ordnungsgemäß vor ihrer Abgabe
durch einen Tierarzt untersucht und geimpft, und zwar gegen Staupe, Leptospirose, Infekt. Leberentzündung (H.c.c.) und Parvovirose. Den Impfpas erhalten Sie zusammen mit dem Entwurmungspass von Ihrem
Züchter. Die Grundimmunisierung muss nach der 12. Woche wiederholt werden, das wird dann zusammen mit der Tollwutimpfung gemacht. Derzeit wird auch der dringende Rat gegeben, die vierfache Impfung
plus Tollwut in der 16. Woche noch einmal zu wiederholen, um sicherzugehen, dass genügend Abwehrstoffe gebildet wurden. Danach reicht eine jährliche Auffrischung des Impfschutzes.
Erbfehler werden im DPC konsequent in der gesamten Population bekämpft. Alle Zuchttiere müssen ihre Zuchttauglichkeit auf der Körung unter Beweis gestellt haben, müssen einen Verhaltenstest
erfolgreich abgeschlossen haben, damit keine ängstlichen oder aggressiven Hunde in der Zucht eingesetzt werden, und sind auf HD geröntgt. Des Weiteren sind die Augen auf erbliche
Augenkrankheiten untersucht. Der Hund muss einem tierärztlichen Gesundheitscheck unterzogen werden. Seit dem Jahr 2001 ist die Herzsonographie mittels
Farbdoppler (Farbdoppler-Echokardiographie) zwingend vorgeschrieben. Die Zuchtleitung wählt die zu verpaarenden Tiere sorgfältig aus, wobei dank einer ausgezeichneten Nachzuchtkontrolle auf
diverse Kriterien geachtet wird. Nach wie vor ist der Grundsatz: Gesundheit und Wesensfestigkeit vor Schönheit! Im Welpenpreis inbegriffen ist dann eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft im
Deutschen PON-Club, das so genannte Welpenbetreuungsjahr. So haben Sie neben Ihrem Züchter jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner. Gemeinsame Spaziergänge und Treffen werden organisiert, damit
die Gemeinschaft gefördert wird und damit man sich besser untereinander kennen lernen kann. Denn so viele PONs gibt es in Deutschland nicht.